Blog Theater Heilbronn

Unser aktueller Theaterblog ist hier zu finden: http://blog.theater-heilbronn.de/

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Abschlußveranstaltung Heilbronn – Eine Stadt für alle?

Referat über Wohnortwahl und Segregation / Podium mit Stadtverantwortlichen und Aktivisten / Party

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Fotos: Christian Ahlborn

Presse: Letzter Abend im gemeinsamen Wohnzimmer , Heilbronner Simme, 18.07.2011

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Wohnzeit am Samstag

Video Booth / wohnzeit-tv / DJ Harald / Bewohneraktivitäten

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Fotos: Christian Ahlborn
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Bewohnerstimmen „Ränder“

Alle 3 Tischgespräch-Abende wurden vom Musiker Florian Vitez  durch life eingespielte Stimmencollagen aus Wohnzeitinterviews eingeleitet.

F0t0: Christian Ahlborn
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Über die Ränder des Wohnens

In der letzten Tischgesprächsrunde ging es am Freitag, den 15.07.2011 um das Thema Ränder: Ein Paar aus dem Osten berichtete über das Leben im Traumhaus am Rande der Stadt. Asylsuchende schilderten ihre Wohnsituation im Asylbewerberheim, Hannes Finkbeiner und Wohnwagenbewohner Burtz berichteten über ein Wohnwagenprojekt für Obdachlose.

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Fotos: Christian Ahlborn
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Wohnzeit am Freitag

Bewohneraktivitäten / Wollhausgeister / Über menschenwürdiges Wohnen im Asylbewerberheim

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Fotos: Christian Ahlborn
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Wohnzeit am Donnerstag

Bewohneraktivitäten / Stadtumbau-Teams / PlemPlem im Wohnzimmer / Wollhausgeister /  Über das Wohnen in Knast,  Heim und Eigenheim

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Fotos: Christian Ahlborn
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PlemPlem in der Wohnzeit

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Wohnzeit am Mittwoch

Frühstück / Stadtumbauteams / Das Plemplem mit BMX und Skateboard in den Schlafzimmern….

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Fotos: Christian Ahlborn
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Wohnzeit am Dienstag

Stadtumbau / Wollhausgeister / Hausmusikproben

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Fotos: Christian Ahlborn
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Wohnzeit am Montag

Führungen mit den Wollhäuslern / Karpatenorchester / Stadtumbau

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Fotos: Christian Ahlborn
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Über das Wohnen im Alter

Nach den Tischgesprächen am Freitag zum Thema Kulturen fand gestern die zweite Gesprächsrunde statt.

Drei verschiedene Aspekte von Wohnen im Alter wurden diskutiert – das Altern als Einwanderer, das Leben im Pflegeheim und das Mehrgenerationenwohnen.

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Nächsten Freitag, am 15.07. um 19:30 Uhr, finden die letzten Tischgespräche statt. Thema sind die Ränder des Wohnens.

Über das Leben im Asylbewerberheim, das Wohnen als Obdachloser und das Wohnen im Traumhaus im Heilbronner Osten werden wir im WOHNZEIT-Wohnzimmer, in der Küche und  im Kinderzimmer mit Experten und Betroffenen sprechen.

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Führungen mit den Wollhaus-Geistern

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Irina Wollhauska, Walter Wollhaus, Asra Wollhüzlü, Gerhardt und Inge Wollhaus, Sascha Wollhauskow erzählen aus ihrem Wohnalltag. Termine

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Wollhausgeister

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Die ersten Hausgeister haben sich im Wollhaus eingefunden. Ab Freitag werden sie Besucher durch die Wohnzeitwohnung führen. Der Eintritt für alle Veranstaltungen ist kostenlos, das Übernachten in den Gästezimmern kostet 10€.

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Eine Wohnung für Heilbronn -Einladung zum Mitwohnen-

WOHNZEIT geht in die dritte Projektphase

Für die Zeit vom 08.07-16.07 entsteht eine große Wohnung in einem Ladenlokal im Wollhaus.

Erleben Sie mit, was Heilbronns Bewohner so alles in ihren eigenen vier Wänden tun. Lassen Sie sich von unseren Hausgeistern
durch die WOHNZEIT führen und erleben Sie, wie sich dabei
die WOHNZEIT in die Wohnung eines Heilbronner Winzers,
eines reichen Industriellen oder einer alleinerziehenden Mutter
verwandelt.

Beteiligen Sie sich am Stadtumbau im Kinderzimmer und sagen
Sie im Videobooth den Stadtverantwortlichen, was Sie sich besser wünschen für Ihre Stadt.

Schauen Sie sich in den Gästezimmern Schanz, Hawaii und Ost
um – oder buchen Sie eine Übernachtung dort.

Probieren Sie in der Küche die Spezialitäten von Heilbronner Einwohnern oder trinken Sie einen Kaffee auf dem Sofa im Wohnzimmer.
Schauen Sie dabei wohnzeit-tv oder blättern Sie im ausliegenden Lesestoff.

Seien Sie abends zu Gast bei den Tischgesprächen und erleben
Sie Heilbronn aus ungewöhnlicher Perspektive.

Woher kommen die vielen Osteuropäer auf der Schanz?
Wie vertragen sich drei Generationen in einem Haus?
Und wie erlebt ein Asylsuchender die Stadt?

Zwischendurch läßt Musiker Florian Vitez die Stimmen von
Bewohnern im Live-Sampling rotieren. Am letzten Abend steigt
für alle nach der Diskussion mit Stadtverantwortlichen und
engagierten Bürgern zur Zukunft Heilbronns eine große Party
mit Live-Band und DJ.

Die WOHNZEIT freut sich auf Ihren Besuch.

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Ausstellung der Stadtviertelporträts

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Am 25.Mai wurde die Ausstellung der Stadtviertelporträts eröffnet.

Öffnungszeiten
25.Mai – 17.Juli 2011
Mo – Fr von 10.00 bis 19.00 Uhr
Sa von 10.00 bis 14.00 Uhr
und während der Vorstellungen
Parkettfoyer • Theater Heilbronn • Berliner Platz 1 • 74072 Heilbronn
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Wohnzeit Phase 2: Stadtviertelporträts

Aus 43 langen Interviews mit Bewohnern Heilbronns sind die Stadtviertelporträts entstanden. Jeder befragte Bewohner hat während des Gesprächs seine Wohnung, alltägliche und besondere Wohnabläufe aufgezeichnet.  Die Zeichnungen sind in den Stadtviertelporträts mit Gesprächszitaten und mit einem Foto ergänzt, das die Befragten von ihrer Lieblingsstelle gemacht haben.

zum Lesen auf den Link „Volle Größe“ über dem Bild klicken
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Wohnzeit Phase 1: Heimatlabor

Das Heimatlabor führte im April 2011 über 50 Gespräche mit Einwohnern Heilbronns.

Künstlerische Leitung: Stefan Nolte / Oliver Gather
Videodokumentation: Jürgen Häffner
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Die WOHNZEIT geht weiter!

Herzliche Einladung zur

Ausstellung der Stadtviertelporträts

im Theater Heilbronn

25.05. – 17.07.2011

Eröffnung am 25. Mai um 17.30 Uhr im Foyer des Theaters

Als erste Phase unseres Projekts WOHNZEIT waren wir (Stefan Nolte, Oliver Gather) im April mit dem Heimatlabor in drei Stadtteilen Heilbronns zu Gast. Dabei haben wir in über 50 Interviews mit den unterschiedlichsten Bewohnern persönliche Wohnsituationen, Wünsche und Zukunftsvorstellungen zum Wohnen gesammelt.

Jetzt werden die Ergebnisse der Recherchen in den Stadtviertelporträts präsentiert.

In der letzten Phase präsentiert die WOHNZEIT vom 8. Juli bis 17. Juli in der Innenstadt eine Wohnung für Heilbronn – gebaut aus den Wohnsituationen und Wünschen der Heilbronner – belebt von Stimmen, Hausgeistern und Aktivitäten der Einwohner selbst.

Öffnungszeiten
Mo – Fr von 10.00 bis 19.00 Uhr
Sa von 10.00 bis 14.00 Uhr
und während der Vorstellungen

Theater Heilbronn • Berliner Platz 1 • 74072 Heilbronn

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Rückblick auf den Heilbronner Osten

Die dritte und letzte Etappe unseres Heimatlabors ist zu Ende. Ab 25. Mai 2011 werden die entstandenen Stadtviertelporträts im Theaterfoyer gezeigt.

Bei unseren Ortsrecherchen im Vorjahr fragte ein Bewohner:  „Was wollen Sie denn bei  uns? Hier gibt es doch gar keine Probleme.“ Das Selbstbild einer problemfreien Wohnwelt machte uns umso neugieriger. Wir konnten uns sicher sein, in Heilbronn-Ost einen ebenso frag-würdigen Wohnstandort gefunden zu haben wie im Industriegebiet oder in der seriell gefertigten Großwohnsiedlung auf der Schanz.

Unser Umzug vom Hawaii in die Villengegend fühlte sich wie eine Reise zwischen Kontinenten an. Doch so verschieden die Stadtteile sind, so sehr sind sie miteinander verknüpft: Der Osten ist traditionell der Wohnort der Fabrikanten, die das Industriegebiet für Ihre Produktion nutzen oder dort in früheren Generationen Reichtum erwirtschaftet haben. Andererseits treffen wir hier Familien aus dem Industriegebiet wieder. Sie nutzen den Pfühlpark, weil es in ihrem Wohnviertel kaum Grünflächen und Spielplätze gibt.

Eine befragte Familie hat den „Aufstieg“ aus dem Hawaii nach Ost geschafft. „Wer laufen kann, zieht von dort weg“, sagen sie und vermissen gleichzeitig die liebgewonnenen griechischen Nachbarn und die Kunst, aus einer Hofeinfahrt ein Fußball-Public-Viewing zu machen.

In zwölf langen Gesprächen befragten wir Firmeninhaber, Dienstleister, Manager, Winzer Familienmütter und -väter und Altenheimbewohner. Allen gemeinsam war, dass sie Hauseigentümer sind oder gewesen waren. Nur einer hatte einen Migrationshintergrund.

Durch zahlreiche spontane Besuche von Anwohnern im Heimatlabor haben wir eine Vielzahl von schriftlichen Kommentaren zum Wohnen im Stadtteil erhalten. Im Unterschied zu den anderen Standorten nahmen viele unsere Fragen mit nach Hause, um sie am nächsten Tag gewissenhaft ausgefüllt zurückzubringen. Ein Altenheim führte eine Befragung zum Wohnen im Heim durch und stellte uns die Ergebnisse zur Verfügung.

Oft ging es in den Gesprächen um

– die Selbstverwirklichung durch die persönliche Gestaltung des eigenen Hauses  und Grundstücks

– die Überalterung des Stadtteils

– die Angst vor Verdichtung des Viertels durch Neubebaung ehemaliger großer Grundstücke

– den durch hohen Arbeitseinsatz und / oder Erbe „ehrlich erworbenen“ Reichtum.

– das Engagement in Charity-Clubs, politischen oder sozialen Netzwerken

– die Anonymität und Abschottung im Viertel

– das Glück, auf der Sonnenseite des Lebens zu wohnen

– prestigeträchtige Nachbarn

– die skeptisch verfolgte Zuwanderung durch Vermögende anderer Nationalitäten

Tapete mit dem Standort Pfühlpark an der Außenwand des Heimatlabors
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Stille Orte

Vom Bett in den Betrieb sind es nur wenige Schritte. In der ersten Etage die

Wohnung, im Erdgeschoss die Arbeitsräume des Weinguts. Herr Hock* hat Betrieb und Haus vom Vater übernommen, hier hat er seine Kindheit verbracht. Wir werden vom Ehepaar mit Butter-Brezeln und eigenem Spätburgunder im Verkaufssraum empfangen. Der Vater hatte hier eine Besenwirtschaft eingerichtet, in der traditionell einige Wochen im Jahr selbsterzeugter Wein und einfache Gerichte angeboten werden. Deshalb das Flair einer Gaststube. Das Winzer- Ehepaar hat auch ohne den inzwischen stillgelegten Besen genug zu tun. Früh morgens ruft Herr Hock* am Computer drei verschiedene Wetterdienste ab, um zu entscheiden, welche Arbeiten am Tag getan werden. Kaum planbar ist der Ablauf des Tages, betonen beide. Dass liegt auch an den Kunden, die außerhalb der Öffnungszeiten vorbeikommen und am Telefonanschluss, der zwischen Familie und Betrieb nicht trennt. Mittags wird gemeinsam mit den 2-3 Angestellten gegessen; das Essen wird fertig zubereitet angeliefert. Häufig kommen nachmittags Freunde des Sohnes vorbei, im Wohnzimmer ist sein Schlagzeug aufgebaut. Wenn Fr. Hock* sich nicht um Bestellungen und Versand kümmert, versucht sie Ordnung in die Wohnung zu bringen, die sie als chaotisch bezeichnet. Ständig müsse sie Mann und Sohn hinterherräumen. Der Bär aus ihrer Kindheit hat im Schlafzimmer seinen festen Platz. Er hat nichts in der Wohnung, woran sein Herz wirklich hängt. „Vielleicht ein Mangel“, wie er sagt. Wenn er abends nicht unterwegs sein muss, liest er im Wohnzimmer Fachzeitschriften über Weinbau oder schaut fern. Sie schläft regelmäßig auf dem Sofa ein.  Beide wünschen sich eine stärkere räumliche Trennung zwischen Arbeits- und Wohnbereich. Ein Raum ganz für sie allein wäre mit warmen Farben ausgemalt und voller Plüschtiere. Der wenig kontrollierbare Tageslauf bietet kaum Rückzugsmöglichkeiten. Die Vorratskammer ist für sie der stille Ort zum Alleinsein und Durchatmen nach Auseinandersetzungen. Er genießt die Ruhe auf der Toilette und dehnt die Zeit dort gern aus.

Für andere wäre nach unserem abendlichen Gespräch längst Feierabend, die beiden haben noch zu tun: Der Stand auf der Slow Food Messe in Stuttgart muss vorbereitet werden.

*Name geändert
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Wohntraum im Birnbaum

Der Inhaber einer Gartencenter-Kette hat sich einen Kindertraum erfüllt.
Hier hat er, so schreibt die Heilbronner Stimme, „viele schöne Stunden erlebt, aber auch mit Vertretern aus Politik und Verantwortung die Heilbronner Stadtpolitik ein stückweit vorangetrieben.“

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Der öffentliche Raum in den Häusern

Stefan im Gespräch mit jungen Ostlern

„Wir haben eigentlich alles hier. Es gibt nichts, was ich mir für diese Gegend noch wünschen würde“  hören wir in einem unserer Gespräche im Osten. „Vielleicht Spielplätze,“ denkt der pensionierte Fabrikbesitzer laut weiter, “ aber die Gärten sind hier so groß, da hat jeder seine eigene Schaukel und Rutsche.“
Einige junge Freunde, darunter der zukünftige Erbe eines Weinguts, äußern im Heimatlabor bedauernd: Es ist schade, man kann sich hier nirgends einfach treffen. Getroffen wird sich privat, unter den Bäumen im Garten des einen oder am coolen Pool der Oma eines anderen. Und wenn die Eltern nicht im Haus sind, dann kann es auch schon mal ein größeres Fest werden. „Bei uns ist Sturmi“, heißt es dann: Sturmfreie Bude.

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Der Zukunft ein Zuhause

Ein Fachmann von der Bausparkasse kommt ins Heimatlabor und fragt uns, welche Wohn-Wünsche die Menschen hier haben. Eben das sei heute die entscheidende Frage.

Früher hätte man den Hausbau als Investition begriffen und dafür die individuellen Wünsche zurückgestellt, um das Haus zu einem späterem Zeitpunkt sicher mit Gewinn weiterverkaufen zu können. Heute rät er seinen Kunden: Bauen Sie so, wie Sie sich persönlich wohl fühlen.

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Ich würde einen Engel mitnehmen

„Sie können hineinfahren“, hören wir aus der Sprechanlage. Das alte Eisentor öffnet automatisch.

Seit dem Tod ihres Mannes lebt sie im großen Haus allein. Der Salon wirkt mit den alten Holzmöbeln und den vielen Teppichen behaglich, die Wände hängen voll von Gemälden, altem Kirchenschmuck und Schnitzereien. Ihr Mann hat Antiquitäten gesammelt. Unter einer Wand mit Ikonen stehen auf einem Board viele silbern gerahmte Fotos. Die Fotos und die geschnitzten Engel bedeuten ihr viel. Mit dem Tod ihres Mannes sind Besucher in der Wohnung seltener geworden. Täglich verbringt sie Zeit im selbst eingerichteten Meditationsraum, dessen Atmosphäre sie als ganz besonders beschreibt, vielleicht weil dort „nur gute Gedanken“ gedacht werden. Ihren Beruf als Lehrerin hat sie früh aufgegeben und sich dann auf eigene Weise für Kinder engagiert. Sie nimmt aktiv am kulturellen Leben der Stadt teil. Inzwischen besucht sie das Theater lieber als Konzerte, die zu offen für die Erinnerungen seien. Zu den Nachbarn pflegt sie keine ausgeprägten Kontakte: „Man grüßt und winkt sich freundlich zu“. In Zukunft könnte sich im Viertel durch den Zuzug von reichen Russen und Türken etwas ändern, die hier neu bauen, überlegt sie. Und vielleicht verschwinden eines Tages, wenn alle nur noch in den Megastores einkaufen wollen, auch die kleinen Läden, die sie noch fußläufig erreichen kann.

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Und morgen Kalkutta

Blick in das Heimatlabor

Herr G. ist viel unterwegs. 100 Reisetage im Jahr führen ihn durch die ganze Welt. Die Liebe hat den jungen Dänen in Heilbronn sesshaft werden lassen. Er hat hier vor einigen Jahren mit seiner Frau und den drei Kindern ein Haus aus den 70er Jahren in ruhiger Wohnlage gekauft.

Nebenan wird demnächst eine Freifläche bebaut, die Sackgasse, in der er lebt, wird dann zur Durchgangsstrasse. Im Vergleich zum extrem verdichteten städtischen Raum, wie er ihn z.B. aus Kalkutta kennt, für ihn kein Problem. Er zeigt uns Häuser in der Nachbarschaft wo mittlerweile Alte ganz allein in riesigen Häusern leben. In zehn Jahren sieht es hier ganz anders aus, sagt er in Hinblick auf den bevorstehenden Generationswechsel.

Die Zukunft gehört dem Zusammenleben vieler Nationalitäten, davon ist er überzeugt. Seine Kinder gehen auf eine Schule, in die viele Kinder mit Migrationshintergrund gehen. Im eigenen Freundeskreis in Heilbronn sind überwiegend andere Zuwanderen, vielleicht weil man Erfahrungen teilen kann. Herr G. schätzt die Natur und die Weinberge der nahen Umgebung sehr und bedauert die biedere mainstream-Kultur in Heilbronn und vermißt das Studentenflair anderer Städte. Aber, sagt er, man sollte nicht glauben, das Gras sei anderswo grüner.

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Alkoholfreie Zone

Der Bodyslim Heat-belt und das Erste-Hilfe-Zecken-Set, Schmuck, Brillen, Badelatschen, Kinderspielzeug, Pflegemittel, Mineralien, Uhren und gebrauchte Bücher direkt neben dem Heimatlabor bietet der Kiosk am Pfühlpark auf Wandfächen und Ständen den unterschiedlichsten Kram an. Seit 7 Jahren betreibt Herr Rau den Kiosk. Er verkauft weder Alkohol noch Zigaretten. Vorher war hier ein Pennertreff, das hätte sich nicht gut mit dem Spielplatz vertragen, erzählt der diplomierte Betriebswirt. „Im Heilbronner Osten prallt alles aufeinander“, erklärt er uns. „Alteingessene und zugezogene Russen und Türken, das Ghetto Badener Hof – der Architekt müßte erschossen werden – und an der Jägerhausstraße auch ärmere Leute.“

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Im Besitz der Familie

„Alles in drei Generationen ehrlich erworben“, sagt der ehemalige Firmenbesitzer schon am Telefon, als wir einen Gesprächstermin verabreden. Zum Haus steigt man die Stufen hoch, über der Tür ein altes Gildewappen und das Jahr des Hausbaus: 1936. Haus und Firma waren seitdem im Familienbesitz, das kinderlose Ehepaar hat den Betrieb vor fünf Jahren verkauft. Im Flur zeigen alte Stiche Ansichten vom vorindustriellen Heilbronn. Sie bedeuten dem Unternehmer viel, gerade wegen der vollständigen Serie. Wenn er vormittags im alten Betrieb vorbeischaut, interessieren ihn vor allem die Maschinen. Zuhause steht den beiden 240 qm² Wohnfläche und ein großer Garten mit Teepavillon und Goldfischteich zu Verfügung. „Da kommt man schon ein bißchen ins Grübeln…“, sagt die Ehefrau.  Sie bezeichnen ihren Besitz als Glücksfall, verweisen aber auch auf das Risiko des Eigentümers, wenn die Grundstückspreise plötzlich fallen. Und sie betonen, wie hart sie ihr Leben lang gearbeitet haben. Die Angewohnheit, ohne Mittagessen auszukommen, stammt noch aus dieser Zeit, in der sie oft 12- 14 Stunden in der Firma waren.

Den Boxster-Porsche haben damals einige im Viertel der Ehefrau geneidet, jetzt wird der Smart, den sie fährt, von den Nachbarn kritisch gemustert. Der „Große“ steht meist in der Garage. Das große Spargelessen, zu dem sie einladen und die Sylvesterfeier, seit vierzig Jahren in gleicher Besetzung, sind die Konstanten im Jahr.

Täglich macht er zu Fuß seine Runde durchs Viertel, zudem ist er im Wohltätigkeitsverein engagiert. Gerade organisiert er ein Fußballturnier für Kinder aller Stadtteile. Sie ist leidenschaftlich mit dem Garten beschäftigt, in dem sie viel Zeit verbringt. In einen Blumensack hat sie Löcher geschnitten und Erdbeerpflanzen hineingesetzt. Das habe sie aus einer Fernsehsendung abgeschaut. Wenn Sie ihren Mittagsschlaf macht oder abends zu Bett geht, genießt er diese Zeit ganz für sich.

Dann zappt er durch die Programme oder liest in „1000 places to see before you die“.

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Hausbesitzergespräche

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